Anfertigung eines elektromechanischen Unruhschwingsystem zur Uhrmacher-Meisterprüfung

Dazu wurden folgende Materialien bereit gestellt:

1 Unruhschwinger, 1 Elektroblock, 2 komplette Stoßsicherungen, 3 Schrauben für den Elektroblock, 1 Schraube für das Spiralklötzchen, Rundstahl in 2,5 mm

Anfertigung per Hand auf einer Drehmaschine

Grundplatte

Durchmesser von 34 mm, Dicke 2,5 mm, 2 Kloben Höhe 3,5 mm, Kantenbrechung an der Grundplatte Breite 1 mm, 45 Grad

Unruhkloben:

Rundung Radius 0,75 mm, Durchmesser Stoßsicherung 2,25 mm, Klobenbreite in Höhe über Schraube (90 Grad zur Linie S3-S7) 9 mm, Stellstifte diagonal über S3, Außenrand 1 mm von der Grundplatte – Durchmesser. Kantenbrechung Breite 1 mm 45 Grad. Der Sitz des Spiralklötzchen ist zu bestimmen.

Batteriekloben:

Wie Unruhkloben, Klobenbreite in Höhe der Schraube 9 mm 90 Grad zur Linie S 6 – S 11, Stellstifte diagonal über S 11. Außenrand 1 mm von Grundplatte – Durchmesser. Kantenbrechung 1 mm 45 Grad.

Pfeiler für Konterschrauben:

Durchmesser 4 mm, Ansatz Durchmesser 2,5 mm, Pfeilerhöhe 2,5 mm Ansatzhöhe ca.2,5 mm für Vernietung in die Grundplatte passend, Pfeilerbohrung für Gewinde 08 mm passend.

Zeigerstellwelle:

Dimensionen: Zapfen-Durchmesser 0,69 mm, Vierkant 0,75 mm, Ansatz Durchmesser 1,1 mm, Wellen Durchmesser 1,2 mm, Nutentiefe bis auf 0,9 mm Durchmesser. Die Längen betragen Zapfen 1,5 mm, Vierkant 4,0 mm, Ansatz für Kupplungsrad 1,0 mm, Welle bis Nut 1,7 mm, Nut 0,6 mm, Welle 2,7 mm, Gewindelänge 5 mm, Gesamtlänge 16,5mm.

Konterschraube für Zeigerstellwelle:

Kopf-Durchmesser 1,5 mm, Gewinde 0,8 mm, Kopfhöhe 1 mm, andere Dimensionen sind anzupassen.

Klobenschrauben:

Kopf-Durchmesser 2,15 mm, Gewinde 0,8 mm, Kopfhöhe 1,5 mm, Gewinde M 1,0

Meisterstück Uhrmacher - Angaben zur Anfertigung einer Konstruktionszeichnung:

  1.) MS 1 festlegen,bohren mit 1,0 mm
  2.) von MS 1 auf linke Waagerechte 13,55 mm abtragen ergibt  S2 bohren mit 06 mm
  3.) von S 2 r 15,7 mm nach oben links abtragen
  4.) aus MS 1 r 12,15 mm abschlagen durch Kreisbogen von S 2 ergibt Schnittpunkt S 3 , bohren mit 0,8 mm
  5.) von S 2 r 18,35 nach unten und
  6.) aus MS 1 13,85 mm nach unten durch Kreisbogen von S 2 ergibt S 4, bohren mit 0,6 mm
  7.) von S 2 r 10,1 nach rechts unten und
  8.) von S 4 r 11,3 mm nach oben durch Kreisbogen von S 2 ergibt S 5, bohren mit 0,6 mm
  9.) aus MS 1 r 9,75 mm nach unten rechts und
10.) von S 4 r 9,95 mm nach rechts oben durch Kreisbogen MS 1 ergibt S 6, bohren mit 0,8 mm, Ausdehnungstiefe 2,5 mm, Ausdehnung Durchmesser 12 mm
11.) aus MS 1 r 8,1 mm nach oben links abschlagen und
12.) von S 4 r 18,1 mm nach oben durch Kreisbogen MS 1 ergibt S 7, bohren mit 0,8 mm, Ausdehnungstiefe 1,65 mm, Ausdehnung Durchmesser 12 mm
13.) von MS 1 r 10,1 mm nach unten abschlagen und
14.) S 6 6,0 mm nach links durch Kreisbogen MS 1 ergibt S 8, bohren mit 3,0 mm
15.) von S 6 r 15,8 mm nach links abschlagen und
16.) von S 7 r 13,4 mm nach untendurch Kreisbogen S 6 ergibt  S 9, bohren mit 0,8 mm, Ausdehnungstiefe 1,0 mm, Ausdehnung Durchmesser 17 mm
17.) von MS 1 r 7,6 mm nach rechts unten Kreisbogen abschlagen und
18.) von S 9 r 11,5 mm nach unten durch Kreisbogen von MS 1 ergibt  S 10, bohren mit 0,8 mm, Ausdehnungstiefe 0,8 mm, Ausdehnung Durchmesser 11,8 mm
19.) von S 7 r 18,5 mm nach rechtsabschlagen und
20.) von S 6 r 10,0 nach oben durch Kreisbogen S 7 ergibt S 11, bohren mit 0,8 mm
21.) auf der Strecke von  S 3 nach S 11 9,2 mm anzeichnen und von MS 1 bis außen als eine Mittellinie zeichnen. Hier sind 2 Bohrungen einzuziehen mit folgenden Dimensionen:
       1. Bohrung von Außen-Durchmesser bis Lochmitte  3 mm bohren mit 2,5 mm
       2. Bohrung von Außen-Durchmesser bis Lochmitte  7,5 mm bohren mit 5,0 mm
22.) In die Grundplatte ist eine Bohrung für die Aufzugwelle zu bohren, die in der Mitte von der Grundplatte liegt. Diese Bohrung verläuft in Richtung der unter Punkt 21 gefundenen Mittellinie.


 

Mein Uhrmacher-Meisterstück ist vollbracht - Vorderseite und Rückseite

Nach 40 Jahren ist man erstaut was mit mit 22 Jahren schon vollbracht hat und stellt sich die Frage würde ich das heute auch noch so gut hinbekommen? Geschwitzt habe ich damals gewaltig, da die Bohrung der unteren Stoßsicherung von mir nicht ganz präzise gesetzt wurde. Das Schwingsystem lag schief in den Lagern! Was tun? Größer bohren und ein Messinglager einsetzen und neu korrekt bohren. Das war technisch korrekt und macht dieses Meisterstück zu einem besonderen Unikat.